Sektion Gesundheits- und Sozialberufe

Berufe im Gesundheits- und Sozialwesen zeichnen sich meist durch hohe Arbeitsbelastung, Personalmangel und niedrige Löhne aus. Hinzu kommen oft unregelmäßige Arbeitszeiten durch Schichtarbeit. Wir arbeiten u.a. in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen, ambulanten Diensten, Sozialverbänden, Kindergärten und Kindertagesstätten. Da wir die Bedingungen so nicht akzeptieren, schließen wir uns zusammen, um schrittweise Änderungen in Gang zu setzen. Dabei sind uns primär zwei Dinge wichtig:

Praktische Solidarität

Wir treten für unsere unmittelbaren Belange selbst ein. Das heißt wir stellen Forderungen auf und versuchen sie selbst gemeinsam durchzusetzen.
Außerdem wollen wir eine grundsätzliche Solidarität praktizieren. Das heißt niemand wird mit ihren oder seinen Problemen allein gelassen.
Für beide Punkte gilt: Der Zusammenhalt ist essentiell. Es stärkt uns und stellt ein deutliches Signal für die Gegenseite dar.
Erschwerend sind unterschiedliche Träger im Gesundheitsbereich, mit zum Teil unterschiedlichen Voraussetzungen, aber dem selben Resultat. Während öffentliche Einrichtungen auf Grund finanziell klammer Kommunen einsparen, Stellen abbauen und Bereiche outsourcen, sind private Anbieter, wie Klinikkonzerne, auf maximalen Profit ausgerichtet. Dabei greifen sie zu den selben Methoden. Jedoch nicht notdürftig, sondern aus Prinzip. So streichen zum Beispiel kommunale Kliniken Stellen, weil sie pleite sind. Klinikkonzerne, damit die Gewinne weiter steigen.
Kirchliche Träger wiederum versuchen die KollegInnen dort mit weniger Rechten am Arbeitsplatz für diesen gefügig zu machen. Kämpfe in den genannten einzelnen Bereichen finden isoliert voneinander statt. Diese Gräben wollen wir überwinden.

Wir sind keine DienstleisterInnen, wir sind Lohnabhängige. Genau dieser Umstand trennt uns grundlegend von den so genannten Arbeitgebern. Zwischen Lohnabhängigen und Arbeitgebern kann es keine dauerhafte Einigung geben. Vereinbarungen und Tarifverträge sind vorübergehende Errungenschaften. Daher lehnen wir einen sozialpartnerschaftlichen Kurs ab und vertreten ausschließlich unsere Interessen als Lohnabhängige. Veränderungen müssen von der Basis, von den unmittelbar Betroffenen erkämpft werden. Dafür steht die Sektion Gesundheits- und Sozialberufe mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln solidarisch zusammen. Von rechtlicher Beratung und Unterstützung bis zu Aktionen und Streiks.

Mach mit

Die Sektion Gesundheits- und Sozialberufe der FAU München ist für alle KollegInnen im Gesundheits- und Sozialbereich offen. Natürlich auch für andere Berufsgruppen in diesen Einrichtungen, wie Reinigungspersonal, Küchenpersonal, Hausmeister,  TherapeutInnen usw. Je mehr wir sind, desto mehr können wir erreichen!
Wir sind Teil einer Basisgewerkschaft. Das heißt, dass sämtliche Entscheidungen über unser Vorgehen durch Vollversammlungen der Mitglieder bestimmt werden.
Die Lokalföderation der FAU in München ist Teil der bundesweiten Gewerkschaftsföderation Freie Arbeiterinnen und Arbeiter Union. International sind wir mit Schwestergewerkschaften aus nah und fern vernetzt.

Kontakt unter: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Leistungen

Beraten und Unterstützen

Bei uns wird niemand allein gelassen. Egal ob Stress auf Arbeit, ausstehender Lohn oder Kündigung, gemeinsam versuchen wir dein Problem zu erörtern und Möglichkeiten für ein weiteres Vorgehen auszuloten. Durch Wissensaustausch und Vernetzung sammeln die Mitglieder auch Erfahrungen, die dabei helfen, Rechte im Alltag besser wahrzunehmen. Wir verstehen Gewerkschaft als unser Instrument zur Selbstermächtigung.

Money talks

Im Konfliktfall greifen wir Mitgliedern selbstverständlich finanziell unter die Arme, sei es für anwaltlichen Beistand oder bei Arbeitsniederlegungen mittels Streikgeld. Jedes Mitglied kann zudem unser FAU-Büro für Treffen nutzen sowie auf sämtliche Ressourcen zugreifen.

Zusammenstehen

Unsere Gewerkschaft lebt von gegenseitiger Hilfe und der Aktivität jedes einzelnen. Solidarität ist für uns also mehr als nur ein Lippenbekenntnis. Bei konkreten Auseinandersetzungen können wir bei Bedarf solidarischen Beistand organisieren, sei es lokal, bundesweit oder sogar international.

Gewerkschaftliche Praxis

Alles muss man selber machen...

Im Verständnis der FAU spielt die (Selbst-)Schulung der Lohnabhängigen eine große Rolle. Deswegen führen wir regelmäßig Seminare über individuelles sowie kollektives Arbeitsrecht durch. Unsere Bildungsarbeit umfasst des weiteren diverse Themen, wie Geschichtsvorträge, Kulturveranstaltungen, Podiumsdiskussionen oder auch Kurse zu Layout, Design, Zeitungsmachen, etc.

Die Ebene der Mühen

Ein wichtiger Teil unseres derzeitigen gewerkschaftlichen Alltags besteht in der Eintreibung von Lohnrückständen sowie der Begleitung von arbeitsrechtlichen Auseinandersetzungen. Die FAU initiiert oder beteiligt sich an Kampagnen gegen die Einschränkung von Gewerkschafts- und Arbeiterrechten, um den Herrschenden aus Staat und Kapital auf breiter Basis entgegenzutreten.

Um auf Konflikte in Betrieben aufmerksam zu machen, stellen wir mit Zeitungen, Pressearbeit, Infoständen, Kundgebungen und Demonstrationen Öffentlichkeit her und üben so Druck auf die Gegenseite aus.

Allein machen sie dich ein

Dabei können wir uns auf die Solidarität unserer KlassengenossInnen verlassen, die uns oft über Betriebs-, Branchen- und Ländergrenzen hinweg unterstützen. Umgekehrt leisten wir aber ebenso finanzielle Hilfe und praktische Solidarität bei Arbeitskämpfen in anderen Städten oder Ländern.