Tarifpolitik
Die Idee war gut, aber…
Grundsätzlich sind Tarifverträge eine Errungenschaft, denn mit ihnen wird Erkämpftes abgesichert. Durch sie gelten kollektive Standards für Lohnabhängige und nicht die Willkür der Bosse gegenüber den Einzelnen. In der Praxis sind Tarifverträge aber eine zweischneidige Angelegenheit. Nicht nur haben die „Arbeitgeber“ gelernt, damit umzugehen, auch das deutsche Arbeitsrecht hat die tariflichen Möglichkeiten stark reglementiert.
Lohngefeilsche als Ritual
Die institutionalisierte Tarifpolitik ist zäh. In wiederkehrenden Tarifrunden feilschen Gewerkschaftsfunktionäre mit den Bossen um wenige Prozentpunkte. Nicht selten endet dies im Reallohnverlust. Vor allem die unteren Lohngruppen sind häufig benachteiligt, während wichtige Probleme unter den Tisch fallen. Anschließend gilt für die Lohnabhängigen die Friedenspflicht, weswegen sie nicht mehr auf aktuelle Entwicklungen reagieren können.
Tarifmächtigkeit von unten
Die aktuelle Rechtsprechung ist stark an Zentralapparaten orientiert. Wir verstehen uns daher als Bahnbrecher neuer Tarifaktivitäten. Sie sind bei uns eng an die betriebliche Basis geknüpft. Offensive und nachhaltige Forderungen sind uns ebenso wichtig wie die Angleichung der Lohngruppen mittels Festgeldbeträgen. Bestehende Standards dürfen niemals unterschritten werden. Zudem versuchen wir, Alternativen zum Tarifvertrag zu entwickeln, um flexibel zu bleiben.