Vortrag über den Konflikt im Kino Babylon und die Folgen am 15.05.2010

Ort: EineWeltHaus, Raum U 20
Referent: Ein Arbeiter aus dem Kino Babylon in Berlin-Mitte

Im Januar 2009 geschah etwas, was in Deutschland leider noch viel zu selten passiert: Eine prekär beschäftigte Kino-Belegschaft beschloss sich gegen ihre miesen Arbeitsbedingungen und die willkürliche Behandlung durch ihre Chefs organisiert zur Wehr zu setzen.

Nachdem der Versuch bei Ver.di Unterstützung zu finden scheiterte und die Zentralgewerkschaft der Belegschaft die kalte Schulter zeigte, schloss man sich der syndikalistischen Freien ArbeiterInnen Union (FAU) Berlin an. Was folgte, war ein sich zuspiztender Konflikt zwischen der Betriebsgruppe der FAU Berlin und der Geschäftsführung des Kino Babylon-Mitte, die jedes noch so geringe Zugeständnis verweigerte. Als Zwischenergebnis einer kontinuirlichen Eskalation stand dann im Januar 2010 plötzlich doch ein von Ver.di abgeschlossener Tarifvertrag und ein de-facto Verbot für die FAU Berlin gewerkschaftlich zu kämpfen, oder sich überhaupt als Gewerkschaft, bzw. Basisgewerkschaft zu bezeichnen.

In der Veranstaltung wird diese Entwicklung nach gezeichnet. Es wird erklärt, warum dieser Konflikt in mehrfacher Hinsicht beispielhaft ist und warum die durch den eigentlich erfolgreichen Arbeitskampf der Betriebsgruppe ausgelösten juristischen Maßnahmen für viele Lohnabhängige in Deutschland zum Problem werden könnten. Im Rahmen der Veranstaltung wird es ausreichend Raum geben, um die Probleme, aber auch die Perspektiven, die sich aus diesem Konflikt ergeben haben, zu diskutieren.