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Arbeitskampf kennt keine Grenzen!

 

Nationalismus spaltet, was zusammengehört, und pfercht zugleich zu vermeintlichen Interessengemeinschaften zusammen, was in Wirklichkeit durch Klassengegensätze gespalten ist. Gerade MigrantInnen sind in besonderem Maße von Ausbeutung und Entrechtung betroffen. Durch die rassistische Migrationspolitik werden manche mit Arbeitsverboten belegt, manche auch mit Arbeitszwang. Andere haben keinerlei Aufenthaltspapiere und sind doch gezwungen, sich und ihre Familien durchzubringen. In illegalisierten Arbeitsverhältnissen können sie kaum ihre Rechte durchsetzen und sind der Willkür ihrer „Arbeitgeber“ ausgesetzt.

Solidarität gegen Rassismus und Ausbeutung

Doch selbst wenn die Jobs „legal“ sind, sind sie oft prekär: In Branchen wie Gastronomie, Reinigung, Pflege und Bau sind Arbeitsrechtsverstöße in Form von Scheinselbständigkeit, Lohndumping, „kalten“ Kündigungen und Lohnklau an der Tagesordnung. Die etablierten sozialpartnerschaftlichen Gewerkschaften zeigen nur begrenztes Interesse, (illegalisierte) MigrantInnen zu organisieren oder sie im Kampf um Bleiberecht und gegen rechtliche Hindernisse zu unterstützen. Vielmehr vertieft deren Fokus auf die Stammbelegschaften und Standortsicherung die sozialen Spaltungen, während sich die Spirale der Prekarisierung weiterdreht.

MigrantInnen brauchen kämpferische Gewerkschaften

Dagegen hilft nur eins: Wir lassen uns nicht gegeneinander aufhetzen – als „einheimische“ gegen „ausländische“ ArbeiterInnen, als regulär Beschäftigte gegen prekär Beschäftigte, als ein „Standort“ gegen die anderen. Stattdessen suchen wir das Verbindende im Kampf um bessere Lebensbedingungen und für eine Welt ohne Ausbeutung und Herrschaft. Gegen die neuen Mauern an den Grenzen und in den Köpfen schließen wir uns zusammen, um Solidarität und gegenseitige Hilfe zu organisieren.

Auch in den gegenwärtigen Bestrebungen, geflüchtete Menschen für unterbezahlte Arbeit zu verpflichten, sehen wir ein Zusammengehen von Ausgrenzung und Absenkung arbeitsrechtlicher Standards, das in der Konsequenz alle ArbeiterInnen negativ betrifft. Wir wollen hier als ArbeiterInnenklasse nicht nur für Bewegungsfreiheit aller Menschen, sondern auch gegen staatlich organisierte Ausbeutung kämpfen.

Zusammen werden wir Brücken bauen, wo andere Mauern errichten möchten

In der internationalistischen Tradition des Anarchosyndikalismus rufen wir zur Solidarität mit migrantischen ArbeiterInnen auf. Wir protestieren und kämpfen gemeinsam gegen prekäre Arbeitsbedingungen und gegen kapitalistische Ausbeutung. Darüber hinaus lehnen wir die rassistische und strenge Lenkung der Zuwanderung ab. Nur mit einer grenzüberschreitenden Gewerkschaftspraxis können wir uns gegen den Kapitalismus wehren!