Wir dokumentieren einen Aufruf der Regionalföderation Katalonien und Balearische Inseln unserer Schwestergewerkschaft CNT:

"Jeder Staat basiert auf Repression und erhält sich mit Gewalt, wie wir, die wir in Katalonien leben, momentan am eigenen Leib erfahren. Wenn der Staat seine territoriale Integrität in Gefahr sah, zögerte er nie, seine repressive Macht willkürlich einzusetzen. Diese Attacken fußen auf der Angst der etablierten Macht vor dem effektiven Einsatz der kollektiven Freiheiten durch die unterdrückten und ausgebeuteten Menschen der Region. Nichts entsetzt eine institutionalisierte Macht so sehr wie die Vorstellung, dass die Arbeiterklasse ihre Geschicke in die eigene Hand nimmt: deshalb können sie keine Form der Dissidenz tolerieren, welche ihnen entgleiten könnte.

Weit über 100 KollegInnen beteiligten sich am 19.9.2017 an einem stündigen Warnstreik am Helios Amper Klinikum Dachau und an der Helios Klinik Markt Indersdorf. Die Forderung nach grundsätzlich mehr Personal, einer personellen Regelung wie viele PatientInnen eine Pflegekraft maximal versorgen darf und eine anhand dessen festgelegte Bemessung der Besetzung der einzelnen Stationen wird seit fast einem Jahr regelmäßig öffentlich gefordert.

Die FAU München beteiligt sich am revolutionären Block der DGB-Demo. Los geht die Demo um 10.00 Uhr vor dem Gewerkschaftshaus in der Schwanthalerstraße 64.

Im direkten Anschluss findet auf dem Rindermarkt (nähe Marienplatz, die DGB-Demo führt direkt daran vorbei) ein libertäres 1.Mai-Fest statt. Neben Infoständen und Büchertischen gibt es ein Kinderprogramm und Live-Musik sowie Redebeiträge.
Ab 17. 00 Uhr werden wir dann mit euch den Abend in der Glockenbachwerkstatt (Blumenstraße 7) ausklingen lassen. Bei der revolutionären 1.Mai-Party ist viel Live-Musik geboten, sowie Büchertische, Speis und Trank.

 

Selbstorganisiert & Solidarisch - vom Widerstand zur gesellschaftlichen Alternative (Aufruf zum 1. Mai 2017)

Die Freie Arbeiterinnen- und Arbeiterunion (FAU) begrüßt die aktuelle Überprüfung des umstrittenen Tarifeinheitsgesetzes (TEG) durch den ersten Senat des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe. Die Verfassungsbeschwerde hatten der Marburger Bund, die Pilotenvereinigung Cockpit und der Deutsche Journalistenverband gegen das Gesetz eingelegt.

Das TEG ist seit seiner Planung durch das Bundesarbeitsministerium unter Führung von Andrea Nahles (SPD) und seiner Verabschiedung 2015 höchst umstritten. Es sieht vor, dass nur der Tarifvertrag der größten Gewerkschaft im Betrieb in Kraft tritt. Kleineren Gewerkschaften wird dadurch die Möglichkeit des Arbeitskampfmittels Streik genommen.

Das neue Proletariat und die Gewerkschaftsriesen

Von Peter Kessen

Die deutschen Gewerkschaften haben in den vergangenen zehn Jahren fast eine Million Mitglieder verloren, der Organisationsgrad in den Unternehmen sank um fast fünf Prozent. Die Fauistas kämpfen gerade da, wo die Gewerkschaftsriesen ihre Probleme haben, im Bereich prekärer Jobs, dort wo ein neues Proletariat entsteht.

An der Mall of Berlin etwa, direkt neben dem Potsdamer Platz, protestiert die anarchosyndikalistische Gewerkschaft FAU (Freie Arbeiterinnen und Arbeiter Union) gegen den vermeintlichen Lohnraub an rumänischen Bauarbeitern. Die schwarze Katze leuchtet auf einer roten Fahne, die vor Deutschlands wohl luxuriösester Shopping Mall flattert.

Die Anarchisten finanzieren die langwierigen Prozesse der Arbeiter. Ihre Methoden sind radikal und ungewöhnlich. Das Feature untersucht, ob diese Mini-Gewerkschaft eine Alternative zu den großen Arbeitnehmervertretungen sein kann.

Das SWR2-Feature zum Nachhören

An der Ludwig-Maximilians-Universität in München blockiert der sogenannte Verfassungsschutz die Vergabe einer Stelle als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an Kerem Schamberger – allein aufgrund seiner linken Gesinnung. Aber Kerem Schamberger ist kein Einzelfall. „Alleine in diesem Jahr wurden bis August 2016 mehr als 530 BewerberInnen für den öffentlichen Dienst einer Gesinnungsprüfung durch den ‚Verfassungsschutz‘ unterzogen“, sagt Simon Schaupp, Sprecher des Bündnisses gegen Gesinnungsschnüffelei. Zu wie vielen Berufsverboten dies geführt hat, sei nicht bekannt.

Obwohl der „Radikalenerlass“, mit dem Linke aus staatlichen Institutionen ferngehalten werden sollten, seit 1991 auch in Bayern offiziell abgeschafft ist, müssen heute noch AnwärterInnen auf Stellen im öffentlichen Dienst einen „Fragebogen zur Prüfung der Verfassungstreue“ ausfüllen und angeben, in welchen politischen Organisationen sie aktiv sind oder waren. Eine „Extremismusliste“ ist jedoch völlig ungeeignet, menschenfeindliche Ideologien aus den staatlichen Organen fernzuhalten.