Im Rahmen der globalen Woche für Solidarität mit den Streiks in der Textilindustrie in Bangladesch organisierte das Allgemeine Syndikat München der FAU direkt am Black Friday 24.11.2023 eine Aktion vor dem H&M Store in der Münchner Fußgängerzone. Trotz Niesel- und Schneeregen war diese erwartungsgemäß voller Menschen.

Die FAU-Aktiven informierten die Passant:innen mit Flyern und machten mittels Schildern und Durchsagen per Megafon auf die Situation der Beschäftigten aufmerksam. Man wollte explizit nicht den Zeigefinger gegenüber der Kundschaft erheben, sondern klarstellen, dass die Verantwortung für das Elend der Textilarbeiter:innen bei den westlichen Konzernen liegt, die bewusst wegen der niedrigen Produktionskosten dort ihre Textilartikel herstellen lassen. Genannt wurden neben den Marken Adidas, Nike, Hugo Boss, Giorgio Armani auch die Ketten Kik, C&A und eben H&M. Textilartikel aus Bangladesch machten 2022/23 vier Fünftel der Gesamtexporte des Landes aus. Die Passant:innen zeigten sich aufgeschlossen und binnen einer Stunde waren die Flyer restlos verteilt.

Auch auf das brutale Vorgehen des Staates Bangladesch gegenüber den Kolleg:innen muss aufmerksam gemacht werden – bisher wurden vier Arbeiter:innen auf Streikdemonstrationen von der Polizei getötet. Von einem Nachgeben der Streikenden kann jedoch keine Rede sein. Zuletzt wurden in Bangladesch bis zu 150 Textilfabriken bestreikt, da der Staat den Forderungen der GWTUC und anderer Gewerkschaften nicht nachkommt. Mit dieser Aktion in der Münchner Fußgängerzone weisen wir auf die globalen Lieferketten hin, aber auch auf die Unternehmen die über Grenzen hinweg spalten und ausbeuten. Ebenso deutlich muss die Vernetzung und Solidarität unter uns Beschäftigten weltweit bekräftigt werden, die wir den Machenschaften der Unternehmen entgegensetzen.