Der Arbeitskonflikt zwischen der Kunstbuchhandlung Walther König und ihren studentischen Beschäftigten in München nahm Anfang Februar 2021 seinen Anfang. Die Werkstudenten forderten gemeinsam mit der Basisgewerkschaft FAU die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, den Anspruch auf bezahlten Urlaub sowie den Erlass von während der pandemiebedingten Schließungen unrechtmäßig aufgebauten Minusstunden, welche unbezahlt abgearbeitet werden sollten. Mit Beginn des Arbeitskonfliktes wurde den Beschäftigten zudem der Februar- sowie der Märzlohn vorenthalten, nach einer Zahlungsaufforderung der Gewerkschaft wurde der wehrhaften Belegschaft umgehend gekündigt (Nähere Infos auf der Kampagnenseite).
Weiterlesen: Arbeitskonflikt bei Walther König erfolgreich beendet
Im Arbeitskampf gegen die Buchhandelskette Walther König zeigt sich die Geschäftsführung weiterhin stur und verweigert jede Verhandlung mit der Gewerkschaft. Daher zog die FAU-München bereits mit den elf Beschäftigten vor Gericht. Nun werden wir unseren Forderungen erneut Nachdruck verleihen, um die Beendigung der schlechten und teils rechtswidrigen Arbeitsbedingungen für alle Beschäftigten bundesweit zu erreichen. An verschiedenen Standorten von Walther König in Deutschland und Österreich wird es Kundgebungen geben, unter anderem vor dem Stammhaus in Köln. Infos gibt es hier.
#notmykoenig
Wir unterstützen den Aufruf des Frauenstreik München zum 1. Mai 2021 unter dem Motto: "PLATZ FÜR SORGE(Arbeit)".
Kundgebung am Samstag ab 12Uhr am Bordeauxplatz.
Tragt FFP2 Masken und haltet 1,5m Abstand.
Am Donnerstag, 08.04.2021 ab 15:30 Uhr findet unsere nächste Protestaktion vor dem Haus der Kunst, in dem es eine Filiale von Walther König gibt, statt.
Hier werden wir unseren Forderungen erneut Gehör verschaffen.
Wenn ihr kommen wollt, achtet auf ausreichend Abstand und Hygienemaßnahmen. Schluss mit der Kunst der Ausbeutung in der Buchhandlung Walther König!
Im folgenden dokumentieren wir unsere Pressemitteilung zum aktuellen Arbeitskonflikt der FAU München beim Filialbuchhändler Walther König
Zwischen der Buchhandlung Walther König und den studentischen Beschäftigten in den drei Münchner Filialen besteht seit dem 08.02.2021 ein Arbeitskonflikt.
Die Forderungen von Seiten der Basisgewerkschaft FAU München und der Studierenden bestehen aus folgenden Punkten: Umsetzung des gesetzlichen Anspruchs auf Urlaubstage und bezahlte Krankentage, sowie die Annullierung der unrechtmäßig aufgebauten Minusstunden, angerechnet aufgrund der behördlichen Schließung der Buchhandlungen.
Nun wird der Arbeitskonflikt von der Arbeitgeberseite aus weiter verschärft, die Löhne für den Monat Februar blieben aus.
Auf die Forderung die Gehälter auszuzahlen folgte bereits einen Tag später die Kündigung aller studentisch Beschäftigten der drei Filialen.
Bisher wird weder auf die Forderungen der Studierenden und der Gewerkschaft, noch auf vorgeschlagene Gesprächstermine eingegangen – im Gegenteil, die einzige Reaktion des Arbeitgebers: die Kündigung all derjenigen, die die Missstände aufgezeigt haben.
Einer der Studierenden meint: „Ich bin geschockt, ein so dreistes und ignorantes Verhalten hätten wir uns nicht ausmalen können.“
„Wir hatten gehofft, dass die Arbeitgeberseite gesprächsbereit ist, jetzt sind wir mit unseren Entlassungen konfrontiert. Erst laufen wir durch ausbleibende Löhne Gefahr, unsere Wohnungen zu verlieren, jetzt sind wir auch noch unseren Job los“, so eine weitere Beschäftigte.
Ohne irgendeine stichhaltige Begründung bringt Walther König die studentisch Beschäftigten durch die Anwendung illegaler Praktiken noch weiter in eine wirtschaftliche Notsituation.
"Walther König baut die Liste seiner Rechtsbrüche weiter aus und versucht nun unter den Beschäftigten Existenzängste zu schüren. Das illegale Verhalten des Buchhändlers verschärft den Konflikt unnötig. Der Geschäftsführer von Walther König, Udo Milz, muss endlich an den Verhandlungstisch und seine Blockadehaltung aufgeben.", erklärt Patrick Lohner, Sekretär der FAU München.
Die Beschäftigten erklären daher:
„Wir erwarten die Einhaltung der grundlegenden Rechte für Arbeitnehmer und somit das Eingehen auf unsere Forderungen.
Wir fordern die sofortige Auszahlung des Lohnes – aber nicht in Form eines Vorschusses.
Wir fordern, dass alle Kündigungen umgehend zurück genommen werden.
Die Weiterarbeit muss dann unter wesentlich verbesserten Arbeitsbedingungen stattfinden. Dies muss bundesweit für alle Beschäftigten von Walther König gelten.“